Quo Vadis Tierschutz?

„Wir werden gemeinsam mit den Ländern und den Kommunen die Initiative ergreifen, um das Problem überfüllter Tierheime anzugehen“ stand als  eine der wenigen Aussagen zum Tierschutz im Koalitionsvertrag von 2013 zwischen CDU/CSU und SPD.
Insgesamt füllte der Themenbereich Tierschutz /Tiergesundheit eine Viertelseite von insgesamt 185 Seiten.

Im Entwurf des neuen Koalitionsvertrags wird der Thematik mehr Raum gegeben. Immerhin nimmt der Tierschutz  nun eine ganze Seite ein.
Die Inhalte geben jedoch keinen Grund zur Hoffnung für Tierschützer. So soll das für Tierschutzfragen zuständige Ministerium bis zur Mitte der Legislaturperiode Vorschläge zur Verbesserung des Tierschutzes in diversen Bereichen der Heimtierhaltung und zur Situation der Tierheime vorlegen.

Aufgrund des alten Koalitionsvertrags von 2013  gab es in den Jahren 2016 und 2017 zwei Runde Tische zur Lage der Tierheime. Aufgrund der Verweigerungshaltung der kommunalen Spitzenverbände und der Untätigkeit des zuständigen Ministeriums wurde jedoch nichts erreicht.

Im aktuellen Koalitionsvertrag gibt es folgende aufschlussreiche Aussagen zum Tierschutz:
„Wir wollen Einbrüche in Tierställe als Straftatbestand effektiv ahnden“- Würde man das bei jeder Form von Tierquälerei machen, wären solche „Einbrüche“ gar nicht nötig. Und wo bleibt darüber hinaus beispielsweise die rechtliche Verfolgung illegaler Welpenhändler?
„Wir erkennen die Jagd als nachhaltige Nutzungsform an und wollen sie weiterhin stärken.“
„Wir werden die EU-Kommission auffordern, den Schutzstatus des Wolfs……..zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können“
Im Bereich der Nutztierhaltung findet man leider auch nur wieder das Tierwohllabel  (war schon 2013 vereinbart) und andere lose Versprechungen.

Wenn man der neuen Regierung etwas Positives beim Thema  Tierschutz abgewinnen möchte, dann lediglich, dass der bisherige Landwirtschaftsminister, Christian Schmidt, nicht mehr dabei ist. Inwieweit seine Nachfolgerin Julia Klöckner einen besseren Job in Sachen Tierschutz macht, bleibt abzuwarten. Wir unterstützen sie gerne dabei!